Nail Çakirhan begann seine Karriere als
Journalist und Dichter. Er hat nie eine Ausbildung zum Architekten gehabt. In
seinen vierziger Jahren begann er sich für Bauweisen und Architektur zu
interessieren, als er seine Frau Halet bei Ihren archäologischen
Ausgrabungsarbeiten begleitete. Nachdem er mehr als zehn Jahre mit der Leitung
von Bauprojekten verbrachte, restaurierte er das lokaltypische Haus seiner
Mutter mit der Hilfe zweier örtlicher, mit der lokalen Bauweise vertrauten
Holzfacharbeiter. Daurch wurde ihm die Bauweise vertraut, und er begann ein
Haus im lokalen, traditionellen Stil für sich selbst zu bauen. Der Grundriss
des Hauses wurde in einer Skizze entworfen und dann sofort auf dem Grundstück
abgesteckt, ganz so wie es die traditionellen Baumeister schon immer getan
hatten. Im Anschluss an die Veranda, die sich über die gesamte Länge des Hauses
erstreckt, befinden sich zwei identische Wohn- und Schlafräume, die in ihrer
Mitte einen weiten und langen Flur sowie einen mehreckigen Salon einschliessen.
Jeder Raum hat einen offenen Kamin. Eine ähnliche Aufteilung findet sich in
traditionell osmanischen Häusern. Auch die Details der Fenster und Türen, ebenso
wie die der Zimmerdecken, entsprechen ottomanischer Gepflogenheit. Die Jury bei
der Preisverleihung bewertete das Haus als "rein und elegant". Es wurde bemerkt,
daß das Design weit über die schlichte Wiederholung vergangener Bauweise
hinausgeht. Die Ornamente sind nüchtern, klug und in echter Tradition. "Die
aussergewöhnliche Harmonie mit der Natur, die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten
sowie die Atmosphäre der Inneneinrichtung verleihen dem Haus eine besondere
Bedeutung"
Das Haus und der Baumeister wurden mit dem
Aga Khan Preis für Architektur 1983 ausgezeichnet.
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