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Verein der Freunde Gökova-Akyaka e.V. 12. Generalversammlung 2002-2004 Tätigkeitsbericht Verehrte Mitglieder, auf der letzten Generalversammlung baten die Vereinsmitglieder um eine bessere Kommunikation. Aus diesem Grund haben wir gleich nach der Versammlung damit angefangen, einen regelmäßigen Rundbrief an unsere Mitglieder zu versenden. Wir hoffen, dass Sie mit dieser Information zufrieden sind. Mit der Fotokopie des 2jährigen Reports überreichen wir Ihnen auf dieser Versammlung auch eine Zusammenfassung unserer ätigkeit der letzten 2 Jahre. Die Durchführung unseres "Biyo-Gökova" UNDP/GEF / SGP Projektes ist zum grossen Teil Schwerpunkt der Vereinsarbeit geworden. Wir achteten sehr darauf, dass die Projektdurchführung mit den anderen Vereinstätigkeiten harmonisierte. Trotzdem mußten wir im letzten Jahr über unser Projekt einer Überarbeitung unterziehen; wir sind sicher, dass Sie mit der Revision einverstanden sind. Davon ausgenommen sind unsere kulturellen und künstlerischen Aktivitäten, wie Sie sicher wissen, erfolgreich weitergelaufen. In diesem Jahr standen drei Ausstellungen mit den "Biyo-Gökova Projekt"-Themen in Zusammenhang. Damit es für Sie leichter ist, wurde der Tätigkeitsbericht aufgeteilt und in eine chronologische Reihenfolge gebracht. Sie ist aufgeteilt in "Umwelt- und Naturschutz-Arbeiten" und "Andere Vereins-Arbeiten". Über das Biyo-Gökova Projekt Laufende Arbeiten: Nach dem traurigen Brandereignis im September 2002 verbrachten wir drei Monate mit Restauration und Neuregelungen. In dieser Zeit froren wir das Projekt ein und begannen es erneut mit einem Zwischenreport. Unser Zwischenbericht wurde nach dem Besuch der UNDP Koordinatoren genehmigt und wir konnten mit den Projektarbeiten erneut an beginnen. Die beiden Gemeindebürgermeister und die Dorfvertreter aus dem angeschlossenen Projektgebiet bilden zusammen mit dem Verein die regionale Arbeitsgruppe. Einer Vorversammlung, bei der neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Zukunftspläne durchdacht wurden, folgten Versammlungen über themenbezogenen Ideeenaustausch. Am 12-13 April 2003 kamen wir in Ankara mit weiteren Projektleitern zusammen, die wie wir ein GEF-SGP (Kleines Unterstützungsprogramm der UN) Projekt durchführen. Auf der 2-tägigen Konferenz mit Vorträgen und Gesprächen konnten wir für die von uns geplanten Arbeiten in unserem Projektgebiet mit den anderen NGO-Vertretern Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtern. Unsere Vereinsvorsitzende Heike THOL-SCHMİTZ hielt einen Vortrag über die zwischenzeitlich aufgetretenen Kommunikationsprobleme in unserer Projektdurchführung. Im Jahr 2003 wurden die beschädigten Projektschilder am Strand von Akçapınar und dem Frauenfluß in Akyaka repariert und an den gleichen Stellen neu installiert. Mit einer Präsentation sollten im August 2003 auf einer Tagesschiffsreise den Vereinsmitgliedern und Freunden neue Projektinformationen mitgeteilt werden. Leider wurde an dem vereinbarten Tag vom Schiffseigentümer das Schiff an eine andere Gruppe vermietet, so dass die Ausfahrt nicht stattfinden konnte. Trotzdem trafen sich die Mitglieder in einem Restaurant am Strand und hatten Gelegenheit sich kennenzulernen und sich über das Projekt zu informieren. Wir danken allen Vereinsmitgliedern für ihr Verständnis und ihre Solidarität. Am Schluss der Versammlung wurde an alle Teilnehmer ein Biyo-Gökova-Projekt-T-shirt verteilt. Im Herbst 2003 kam vom spanischen SEO/Bird Life der Feuchtgebietsexperte Ignasi Ripoll mit Unterstützung des WWF zu uns. Ignasi Ripoll nahm an unterschiedlichen Arbeiten im Rahmen des Biyo-Gökova Projektes teil. Da er in Spanien ein ähnliches Programm durchführt, kam er in unsere Gemeinde, um unsere Vereinsvorsitzende Heike THOL-SCHMİTZ zu unterstützen. Kurz nach der Amtsübernahme des neuen Landrates, Herrn Osman Aslan Canbaba, traf sich unser Vorstand mit ihm zu einem ersten Treffen. Dort machten wir ihn mit dem Projekt und unserem Verein bekannt. Er drückte uns für beides seine Hoffnung aus und brachte uns sein Vertrauen entgegen. An der UNDP/GEF/SGP Projektleiter-Versammlung im Februar 2004 in Ankara nahmen unsere Mitglieder Cüneyt Büyükdağ und unser Projektassistent Mustafa Ateş teil. Sie hatten die Chance, mit anderen NGO Projektführern ihre Erfahrungen auszutauschen. Im Frühling 2004 legten wir die Möglichkeiten und die geplanten Aktivitäten der einzelnen dem Biyo-Gökova Projekt angeschlossenen Gemeinden und Dörfern fest. Nun weiss jede Gemeinde oder jedes Dorf in welcher Richtung es arbeiten sollte, um seine Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Diese Schritte schaffen für die Gemeinden und Dörfer außerhalb Akyaka’s, Möglichkeiten des Alternativtourismusses, wodurch ein touristischer Aufschwung erreicht werden könnte. Zusammengefaßt heißt das, dass die vorhandenen Möglichkeiten für den Alternativtourismus erkannt werden müssen. Unser Ziel ist es, in den Dörfern und Gemeinden unserer Region, im Rahmen einer gemeinsamen Koordination, die Geschäfte und landwirtschaftlichen Betriebe systematisch umweltbewußt zu führen und den Schutz der vorhandenen biologischen Vielfalt zu sichern. Wir veranstalteten im Biyo-Gökova Projekt, das von der UNDP/GEF (Kleines Unterstützungsprogramm/SGP der UN) gefördert wird, am 20.-21. April 2004 mit den Projektpartnern aus den angeschlossenen Gemeinden und Dörfern jeweils eine Dorfversammlung. Es ging um Themen wie gesundheitlich unbedenkliche Mückenbekämpfung, sowie die Erschließung von nachhaltigen Landwirtschafts- und Tourismusmethoden, wozu anwesende Experten befragt werden konnten. Von Zeit zu Zeit gab es auf den Dorfversammlungen äußerst lebhafte Diskussionen. Sie waren sehr interessant für Protokoll und Medien und es zeigte, daß das Thema in unserer Region eine wirkliche Reflexion und Beachtung findet. Ziel des Projektes ist es, möglichst vielen Ideen gerecht zu werden. So werden alle Potentiale auf den Punkt gebracht und die Teile eines des großen Bildes fügen sich hoffentlich zusammen. Nach der Kommunalwahl im Mai setzten wir uns dann mit dem neuen Bürgermeister zusammen und besprachen unter in vertrauter Atmosphäre das Projekt und unsere Tätigkeiten. Dank der in diesem Sommer neu entstandenen Zusammenarbeit zwischen unserem Verein und unserer Gemeinde folgte eine breite Beachtung in den nationalen und regionalen Medien. Die Beziehungen zwischen den öffentlichen Institutionen und den regionalen Vertretern verbesserten sich, unser Projekt wurde gut aufgenommen. Ein gutes Beispiel hierfür ist, dass im Mai 2004 der Fernsehkanal 48 aus Marmaris die Regionale Arbeitsgruppe, die Projekt-Koordinationsmitglieder sowie den Bürgermeister von Akyaka Ahmet Çalca und das Biyo-Gökova Projekt in einer 2-stündigen Live-Sendung vorstellten. Ausserdem machten der ATV Reporter Mesut Yılmaz, der Reporter des NTV und das Team von Yeni Asır verschiedene Reportagen. Aktuell veröffentlichten wir Projekt- und Vereinstätigkeiten jeweils auf unserer Website www.akyaka.org Die Arbeiten der Projekt Unterstützungsgruppe (PAG) in der Zeit von 2002 - 2004 Vogel Brut Atlas:
Im ersten Atlas Projekt, mit dem eine Landkarte der türkischen Vogelnistplätze begonnen wurde, ist auch unsere Regenbogen-Vogelgruppe (Gök-Kuş-Ağı) beteiligt. Das Ziel der Vogel Atlas-Arbeiten ist eine Liste der hier ansässigen brütenden Vogelarten zu erstellen und diese Tiere zu monitoren. So können Vogelfreunde feststellen, welche Vogelarten sie zur Brutzeit in Gökova zu sehen bekommen. Wir können jetzt schon sagen, dass das Potential von hier nistenden Vogelarten sehr hoch ist. Aus diesem Grund nahmen wir auch an einer ersten Schulung in Izmir teil. Die Atlas-Arbeiten sind ebenfalls ein Unterprogramm des Biyo-Gökova Projektes. Deswegen haben wir von April bis Juni 2004 die Vogel-Atlas-Arbeiten in der Gökovaebene durchgeführt. Erosionsprobleme und Schutz des Feuchtgebietes: Der Biologe und Mitglied der Projekt Untersuchungsgruppe Paul Hope sowie unsere Vorsitzende Heike THOL-SCHMİTZ als Feuchtgebietsexpertin setzten ihre Arbeiten im Projektgebiet fort. Sie stellten die biologische Vielfalt in den Eukalyptuswäldern von Çetibeli und in den Günlükwäldern (Liquidamber Orientalis) von Köyceğiz fest und machten eine Gegenüberstellung zu unserem Gebiet. Das Resultat dieser Untersuchung zeigt, daß das empfindliche Gleichgewicht von Süß- und Salzwasser, das durch die Eukalyptusbäume gestört wird, durch eine planmäßige Anpflanzung von Günlükbäumen eine positive Veränderung herbeiführen würde. Der gesamten PAG (Projekt Untersuchungsgruppe) wurde seitens der ÖÇKK (Sonderschutzbehörde) großes Interesse entgegen gebracht. Sie werden diesen Ergebnissen in dem zu erstellenden Masterplan entsprechenden Wert einräumen. Möglicher Gökova Soft -Tourismus Die Regionale Arbeitsgruppe traf sich zu einigen Gesprächen mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern. Nach den ausgenommen positiven Treffen, besonders was die Vorschläge der Gemeinde Gökova bezüglich des Fussweges zur Verbindung der dortigen Felsengräber betrifft, schlossen der technische Mitarbeiter der Gemeinde Gürkan YARAN, das Vereinsvorstandsmitglied Thomas SCHMİTZ und der Projektassistent Mustafa Ateş die ersten Untersuchungen ab. Die von Thomas SCHMİTZ genommenen GPS Koordinaten wurden im Maßstab 1/25000 in eine Karte eingetragen und zusammen mit den Fotos der Gräber an Gürkan YARAN zur Weiterleitung an die Denkmalschutzkommission übergeben. Danach unternahmen wir auf der Seite der Felsengräber mit der Unterstützung von zwei Experten die Feststellung der dortigen Pflanzenwelt. Gleichzeitig wurden neben den Felsengräbern in Gökova auch andere Naturschönheiten für den Alternativtourismus bewertet. Diese Beispiele und ihre erforderlichen Arbeiten werden im Herbst vom Verein zusammengestellt und finden ihren Platz in dem zu druckenden "Gökova Naturführer". So könnten interessierte Besucher Informationen über den archäologischen Reichtum und über Flora und Fauna erhalten. Leider hat die Gemeindeverwaltung in Gökova die für die Besucheröffnung und Unkostenübernahmen erforderlichen Genehmigungen bezüglich der Felsengräber noch nicht erhalten. Ökologische Landwirtschaft: Unsrer Bemühungen in dieser Hinsicht dauern an. Wir beschäftigen uns nun schon Jahre lang mit der Öko-Landwirtschaft und haben auch einen guten Berater gefunden. Der Landwirtschaftsexperte Aydın ÖZDEMİR, der auf dem Değirmen Hof in Aydın/Davutlar arbeitet, war uns beim Thema ökologischer Anbau sehr behilflich. Am 13.06.2004 fuhren wir mit 17 interessierten Landwirten aus unserer Region zu dem Değirmen Öko-Hof nach Kusadasi. Die Besitzerin und Expertin in Öko-Anbau und Alternativtourismus, Frau Gürsel TONBUL luden wir auch zu unserer Dorfversammlung nach Akyaka ein. So hatten wir die Möglichkeit über ihre Vorschläge zum Alternativtourismus für Akyaka und Gökova zu diskutieren. Um für den ökologischen Landwirtschaftsbetrieb Daten zu beschaffen, entnahmen wir von den Feldern des Projektgebietes Bodenanalysen und legten eine landwirtschaftliche Produktionsdatenbank an. Zum Thema Öko-Landwirtschaft sprachen auf den unterschiedlichen Versammlungen Experten mit interessierten Landwirten. In den folgenden Monaten werden wir beginnen, unsere Landwirte mit den natürlichen Methoden der landwirtschaftlichen Schädlingsbekämpfung vertraut zu machen. So hoffen wir endlich mit ruhigerem Gewissen die hier angepflanzten Früchte und das Gemüse auch essen zu können. Seit Beginn es Projektes stehen wir in engem Kontakt zu der Kooperative in Çıralı/Antalya für Ökologie und nachhaltige Landwirtschaft. Wieder einmal hatten wir eine Gruppe aus Çıralı bei uns zu Besuch und konnten von ihren Erfahrungen profitieren. Für die Zerkleinerung der schwer kompostierbaren Überbleibsel von Sesamstengeln haben wir einen Häcksler angeschafft, der zum einen von den Bauern, zum anderen von der Gemeindeverwaltung genutzt werden soll. Mückenbekämpfung Die seit Jahren in unserer Region herrschende Frage nach einer zeitgenössischen Lösung zur Mückenbekämpfung führte nun zu einem erfreulichen Ergebnis: Unsere jahrelangen Vorschläge zur vektoriellen Mückenbekämpfung laufen nun in der Gemeinde Akyaka als Pilotprojekt. Aus diesem Grund begannen in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Ula, dem Roten Kreuz Akyaka, der Gemeindeverwaltung und einem Helfer des Vereins die Desinfektions-Arbeiten in geschlossenen Räumen, der Kanalisation, auf der Müllhalde, in Swimmingpools usw. Diese Arbeiten werden periodisch fortgesetzt, so daß in Zusammenarbeit mit den Einwohnern von Akyaka das Problem auf gesundheitlich unbedenkliche Weise angegangen werden kann. Ebenfalls zu diesem Zweck haben wir auf der Grundlage einer vom Umweltministerium und ÖÇKK (Sonderschutzbehörde) erstellte Broschüre Mückenbekämpfung eine erweiterte Neuauflage von 5.000 Stück gedruckt. In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung sind 2.500 davon verteilt worden. Die restlichen liegen bei dem Roten Kreuz Akyaka und den Teehäusern für Interessierte aus. Die Broschüren sind auf grosses Interesse auch bei den anderen Vereinen gestoßen und wir verschickten einige Muster an unterschiedliche Gruppen. Sie liegen auch im Vereinsbüro aus oder Sie finden sie auf unserer Website www.akyaka.org übersetzt ins Deutsche Wir ließen keine Gelegenheit aus, ob auf den Dorfversammlungen, im Büro oder den Ausstellungen, überall machten wir auf die Mückenvernichtung und deren Umweltverträglichkeit aufmerksam. Vom Buğday Verein, erhielten wir 2 Kartons Stofftaschen als Geschenk, um Broschüren und andere Materialien zu verteilen. Die Taschen sind eine Projektarbeit der UNDP/SGP und ein schönes Mittel zum Verteilen geworden. Generell ist die Anzahl der Mücken in Akyaka diesen Sommer erfreulich gering gewesen. Im August gab es eine Woche, wo uns ein anderer Mückentyp überraschte. Die Untersuchungen hinsichtlich dieses Typs laufen noch. Unterprojekt Storchendorf Das geplante Unterprojekt Störchedorf Akçapınar, das in das laufende UNDP/GEF/SGP Projekt eingeschlossen ist, kam einen entscheidenden Schritt voran. Das Projekt zog die Aufmerksamkeit der Region und der angrenzenden Gemeinden auf sich. Um auf das vorhandene Potential nochmals aufmerksam zu machen, veranstalteten wir am 20.04.2003 und 11.04.2004 im Dorf Akçapınar jeweils einen Ostersonntag "Storchenspaziergang". Wie man weiß, erhöht sich jeden Tag die Zahl der Menschen, die zur Vogelbeobachtung Ausflüge machen, so dass der Vogeltourismus manchen anderen Tourismusbereichen den Rang abläuft. Es wurden mit der KAD (einem Türkischen Vogeluntersuchungsverein) Gespräche geführt, Akçapınar zum Storchen-Dorf zu machen, und eine Zusammenarbeit wurde erreicht. Wir danken dem Verein dafür. Verschiedene Materialien wurden bei den Aktivitäten auf dem Welt-Umwelt-Tag in Akçapınar und den Dorfversammlungen verteilt. Nach dem Storch-Spaziergang gingen wir mit einer kleineren Gruppe zur Vogelbeobachtung in die Ebene. Dass eine Gruppe des Fotografen Vereins aus Marmaris bei uns war, zeigt wieder einmal die Zusammenarbeit der regionalen NGO-Gruppen. Wir sollten nicht vergessen, dass viele unserer Gäste die aus Europa und auch aus grösseren Städten der Türkei zu uns kommen, Störche nur aus Dokumentationen kennen. Naturspaziergänge: Für den im Herbst erscheinenden Naturführer sind die Landkarten, Fotos und Informationsarbeiten nahezu abgeschlossen. Zum Beispiel sind Wanderrouten nach Gökçe, im Canyon von Ula und auf der alten römischen Strasse durchs Tal festgelegt worden. Wegen der Hitze im Sommer machten nur wenige Teilnehmer bei unseren Wanderungen mit. Aber wir konnten mit einer kleinen Gruppe weitermachen. Unser neues Mitglied, Frau Jane Patterson, nahm an den Spaziergängen teil und zeichnete für Akçapınar und Akyaka massstabgetreue Strassenkarten. Diese Karten werden ebenfalls für die Akyaka-Karte der Gemeindeverwaltung verwandt. Nail Çakırhan -Halet Çambel Kultur- und Kunsthaus: Am Nail Çakırhan - Halet Çambel Kultur- und Kunsthaus und am Vereinsbüro wurden Sanierungsarbeiten vorgenommen. Im Frühling begann es mit der Pflege des Ausstellungsraumes, dem Keller des Vereinsbüros, allen Türen und die zum Ausstellungsraum herabführenden Treppe. Der Ausstellungsraum innen und das gesamte Gebäude aussen bekam neue Farbe. Dank der Gemeindeverwaltung erhielt die Nail Çakırhan Strasse vor dem Vereinsbüro ein neues Pflaster. Wie in jedem Winter wurde das Ausstellungsprogramm zusammengestellt und um die Saisonvorbereitungen abzuschliessen, versammelten sich die Künstler, um ihre Anträge und Vorschläge abzugeben. Nun schon seit 3 Jahren drucken wir die Ausstellungsbroschüre in Türkisch sowie für unsere ausländischen Gäste in Englisch. Neben einem kurzen Lebenslauf des Künstlers und jeweils einem Foto kann man aus der Broschüre alle Ausstellungsinhalte und Termine erfahren. Dieses Jahr verlängerten wir die Saison, so dass 12 Ausstellungen zu sehen sind. 9 davon wurden von Künstlern eröffnet, die noch keine eigene Ausstellung in Akyaka hatten. 3 Ausstellungen befaßten sich mit Natur oder Archäologischen Themen. Die Bemühungen wurden damit belohnt, dass zu jeder Eröffnung einheimische und auch ausländische Besucher großes Interesse zeigten. Für die Saison 2005 haben sich bereits jetzt 9 Künstler gemeldet. In den vergangenen Jahren sind unsere Vereinsmitglieder recht selten zusammengekommen. Nun haben sie sich in netter Atmosphäre bei den Eröffnungen wieder getroffen. Diese Lücke in den Wintermonaten zu füllen, wird schwer sein. Über interessante Neuigkeiten, Ausstellungen und unsere gesamten Tätigkeiten informiert Sie der Schaukasten am Atatürk Platz in Akyaka sowie natürlich unsere Website www.akyaka.org Die Tätigkeiten der Regenbogen (Gök-Kuş-Ağı) Vogelgruppe:
Unsere „Regenbogen“ Vogelgruppe setzt ihr Feuchtgebiets-Beobachtungs-Projekt Muğla fort. In diesem Winter verwirklichten wir in Bodrum Tuzla und dem Güllük Delta, im Feuchtgebiet von Fethiye, am Köyceğiz-See und natürlich in Gökova die in der ganzen Türkei durchgeführte "Mittwinter-Wasservogel-Zählung" (KOŞK). Unsere Ergebnisse leiteten wir nach Ankara zum Verein “Doğa Dernegi“ weiter, wo diese in eine umfangreiche nationale Datenbank aufgenommen werden. Wir stellten dieses Jahr fest, dass in Gökova ein starker Anstieg der Arten der Zugvögel sowie auch deren Anzahl zu verzeichnen war. Ausserdem begannen wir in Gökova und der gesamten Muğla-Region die Arbeiten an einem Brutvogel-Atlas. In Fethiye und Bodrum nehmen wir an den laufenden Naturschutzprojekten und Vogelbeobachtungstätigkeiten als Berater teil. Aus diesem Grund nahmen wir an der Versammlung zur Feststellungen der Zerstörung des Feuchtgebietes Bodrum-Tuzla teil. Ein grosser Bereich des Feuchtgebietes soll vernichtet und an dessen Stelle ein Golfplatz gebaut werden. Dass die gesetzlich vorgeschriebene Versammlung zur Diskussion der Umweltverträglichkeit des Golf-Projektes äußerst lebhaft von statten ging, versteht sich von selbst. Aufgrund der Ramsar Kriterien und der Tatsache, daß Tuzla eine für den Südwesten der Türkei jetzt selten gewordene hohe Flamingo Population besitzt, sollten wir die Folgen bedenken, wenn dort eine 180.000 m2 grosse Baustelle entsteht. Die Beobachtungs- und Schutzarbeiten unseres Vereins, die wir in den Feuchtgebieten der Region Muğla durchführen, werden nun endlich auch von vielen der zuständigen Ämter anerkannt. Dass unsere Bemühungen in den letzten Jahren nicht umsonst waren, konnten wir mit Freuden feststellen. Zu diesem Thema möchten wir einen persönlichen Dank an unsere Gendarmerie aussprechen. Durch eine regelmässig durchgeführte Feldinspektion wurde die Einhaltung der Jagdgesetze gesichert. Regionaler Umwelt- und Naturschutz: Zu dem Projekt „Nutzung und Schutz der Biologischen Vielfalt und der Natürlichen Ressourcen" des Umweltschutzministeriums ist unsere Vereinsvertretung als südägäischer Vertreter nach Ankara eingeladen worden Dass wir zu den 16 eingeladenen Gruppen aus der gesamten Türkei gehören durften, erfüllte uns mit berechtigtem Stolz. Den "Welt Feuchtgebietstag" begingen wir am 02.02.2003 im Hotel Yücelen mit einem Dokumentarfilm über Vögel. Die gut besuchte eintägige Veranstaltung wurde durch die Beiträge von Herrn Ahmet ERYİĞİT und unserer Vorsitzenden Heike THOL-SCHMİTZ über die Wichtigkeit der Feuchtgebiete für die biologische Vielfalt bereichert. Im Februar 2004 nahmen wir an den Aktivitäten die vom Umweltministerium zum "Welt Feuchtgebietstag" veranstaltet wurden, in Fethiye teil. Am ersten Tag der Veranstaltungen zum Welt Umwelttag am 04., 05. und 06. Juni 2004 verteilten wir auf dem Atatürk Platz Lehrbücher und spielten umweltorientierte Spiele mit den Kindern. Daneben hielten wir den Bewohnern der Inişdibi Siedlung im unteren Teil der Gemeinde Akyaka’s einen Vortrag, über das laufende Projekt sowie landwirtschaftliche Themen. Am dritten Tag organisierten wir einen Spaziergang, der uns vom Dorf Gökçe bis zum Meer brachte. Die Feuchtgebiets-Beobachtungs-Arbeiten in Akyaka werden normalerweise wöchentlich durchgeführt. Bei den Arbeiten stellten wir einige Zerstörungen fest, die wir in Reporten festhielten. Bei diesem Thema sind wir in guter Kommunikation mit der ÖÇKK und dem Gendarmerie Umweltteam. Vor allem den offiziellen Institutionen, die mit aktivem Einsatz das Jagdverbot unter Kontrolle bringen konnten, sind wir aus diesem Grund zu Dank verpflichtet. Als Verein werden wir weiterhin diese Linie verfolgen. Zum Thema der Fischotter sammelten wir alle verfügbaren Türkischen Artikel zu einer Datenbank. Auf unserer Webseite sind sie veröffentlicht. Durch diese Arbeit kann nun jeder, der etwas über Otter in diesem Land sucht, alle Veröffentlichungen und Quellennachweise finden. Die Märzausgabe 2004 der Zeitschrift National Geographic informierte in einem Artikel über unsere Arbeit und daß eine Datenbank bei uns zur Verfügung steht. Andere Vereinstätigkeiten: Die uns beim Bürobrand im September 2003 abhanden gekommenen Druckvorlagen ließen wir neu drucken. Im Jahr 2003, als die Sonderschutzbehörde in Muğla für die speziellen Umweltstatuten Schulungen für ihr Personal gab, sind auch wir dazu eingeladen worden. Unsere Vereinsvorsitzende hielt auf dem Seminar einen Vortrag. Es gab auf dem 2 Tage andauernden Seminar speziell zwischen den regionalen Vertretern und dem Gendarmerie Umwelt Team einen lebhaften Gedankenaustausch. Unser Vorschlag zum 29. November 2003 die Festlichkeiten zum Republikfest gemeinsam zu begehen, wurde leider von der damaligen Gemeindeverwaltung nicht akzeptiert. Für den westlichen Küstenstreifen, der in dem nun privatisierten Waldcamp liegt, wurden 2003/2004 Eintrittsgelder verlangt. Da wir der Meinung sind, dass diese Gebühren laut Küstengesetz nicht gerechtfertigt waren, beauftragten wir unseren Anwalt, einen entsprechenden Antrag bei der zuständigen Wald- und Umweltverwaltung zu stellen. Auf eine Antwort warten wir noch. 5 1/2 Monate später kam von der Provinzverwaltung für Umwelt und Wald ein Schreiben, dass unser Antrag an die Generalverwaltung für Nationale Parks übersandt worden ist. Für die Vorträge und Vorführungen des Vereins haben wir einen Projektor gekauft. Wir denken, dass dieser ausser für die Versammlungen auch an geselligen Winterabenden für Dokumentationen und Diavorträge genutzt werden kann. Der Ökologische Landwirtschafts-Kooperative in Antalya Çıralı halfen wir nach ihrem Bürobrand mit einer Spende von 100.000.000 TL. Aus trauriger Erfahrung wissen wir immer noch, wie wichtig in solchen Fällen Unterstützung ist. Für die Kanalisationsreparaturen der Gemeindeverwaltung Akyaka spendeten wir 500.000.000 TL. Dank dieser Reparatur verschmutzen nun endlich keine Abwässer mehr unser Meer. Mitglieder-Situation: Leider, wie in jedem Jahr um diese Zeit, verloren wir einige Mitglieder. Wir sind gezwungen, diejenigen, die zwei Jahre ihre Beiträge nicht zahlen, nach einem unbeantworteten Mahnschreiben von der Mitgliederliste zu streichen. Doch dank unserer Ausstellungen und anderen Tätigkeiten erhielten wir viele neue Mitglieder. Wir haben im Moment 152 Mitglieder und 28 Ehrenmitglieder. Unsere Website ( www.akyaka.org ) aktualisieren wir periodisch, so dass sie mit der Zeit eine wahre Wissensquelle geworden ist. Um die aus der Türkei und aus allen Ecken der Welt kommenden Fragen und Vorschläge auszuwerten, müssen wir uns recht anstrengen. Auf den von unserem Webmaster neu gestalteten Seiten finden Sie neben aktuellen Nachrichten und Links zu wichtigen Ereignissen vieles mehr über Akyaka und die Umgebung. Über jede unserer Tätigkeiten erfahren sie zur gegebenen Zeit alles auf unserer Webseite. Alle unsere seit Mai 1993 erschienenen Vereinsnachrichten, Mitglieder-Briefe und "İşte Gökova!!!" Zeitungen haben wir in einem Archiv zusammengefasst. Auf unserer Website sind diese für die Öffentlichkeit einzusehen. Um die alten Ausgaben zu finden und diese mediengerecht anzubieten danken wir unseren hilfreichen Mitgliedern. Zehn Jahre alte Nachrichten zu lesen kann manchmal interessant sein. Die Vergangenheit mit heute zu vergleichen lässt uns manchmal nachdenklich werden... Um die Gemeinde Gökova und die Felsengräber näher kennenzulernen, hat unser Webmaster Thomas SCHMİTZ der Vereinsseite einige neue Seiten hinzugefügt. In Kürze erfolgt das gleiche für die Dörfer Akçapınar und Gökçe. Unsere Mitglieder und Freunde können jetzt auch per Kreditkarte ihre Jahresbeiträge oder Spenden überweisen. Dazu ist eigens ein neuer Link auf der Website entstanden. Wer diese neue Möglichkeit nutzen möchte, aber nicht über eine Internetverbindung verfügt, kann uns per Telefon, Fax oder über die Post die für uns nötigen Informationen zukommen lassen. Mit unserer neugewählten Gemeindeverwaltung haben wir eine gute Zusammenarbeit begonnen. Wir denken, die Probleme unserer Gemeinde können mit etwas Initiative gelöst werden. Für die nicht endenden Fragen in Akyaka wie Mücken, Strassenhunde, Mülltrennung sind wir im Rahmen unserer Vereinsmöglichkeiten für eine Zusammenarbeit wie auch in der Vergangenheit jederzeit bereit und haben teilweise auch schon damit begonnen. Für die Ihre Unterstützung und die der Gemeinde danken wir Ihnen. Mit dem Wunsch, gemeinsam an einem modernen Akyaka zu arbeiten und für ein gutes Zusammenleben verbleibe ich Hochachtungsvoll Heike THOL-SCHMİTZ Vereinsvorsitzende
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