8000 Jahre Wasser und Zivilisationen in der Türkei
M. Bildirici, B. Suseven,
T. Schmitz
(20.05. - 29.05. 2011)
für
G.A.S.-Der, im Rahmen des REMEE Projektes
"Zusammen das mediterrane Wassererbe wiederentdecken"
Wasser…ohne Wasser
ist keine menschliche Siedlung, keine technische Entwicklung, kein
Leben denkbar. Die Möglichkeiten, die Wasser bietet waren in der
Türkei schon vor 8000 Jahren bekannt, als die ersten Konstruktionen
errichtet wurden, um Wasser zu "zähmen" und in ein nützliches
Werkzeug für menschliche Zwecke zu verwandeln. Staustufen und Dämme
als Überschwemmungsschutz, Bewässerungskanäle, ganze Wassersysteme-
die Spuren dieser sehr frühen Ingenieurleistungen stehen noch heute
und wir können nicht anders als die Bedachtheit und Funktionalität
dieser Konstruktionen zu bewundern.
Durch Zeit und
Jahrtausende wurde wasserbezogenes Ingenieurwesen mehr und mehr
verfeinert und immer wichtiger. Wasser mußte aufbewahrt werden,
Depots und Zisternen wurden gebaut, eine davon die
kathedralengleiche prächtige Yerebatan Zisterne in Istanbul. Die
Energie einiger Ströme mußte durch Schleusentore oder Terrassen
gebrochen werden, an anderen Orten mußten Wasserstände durch
Wassertreppen ausgeglichen werden, wie die berühmten Wassertreppen
in Kadıköy, einem Viertel von Istanbul. Wasser mußte über große
Entfernungen transportiert werden und so wurden die ersten
Wasserbrücken und Aquädukte konstruiert, wie das Polio Aquädukt in
Ephesus. Bewässerungskanäle wurden komplizierter und haltbarer, wie
die Urartu “Kheriz” Kanäle in der Umgebung von Van, die noch heute
benutzt werden!
Die meisten dieser
Bauwerke nutzten die Erdanziehungskraft und andere simple
physikalische und hydraulische Grundsätze. Die Techniken änderten
sich mit dem Verstehen von Druckhydraulik und den
Herstellungsmöglichkeiten der richtigen wasserundurchlässigen
Materialien für Rohre und Systeme, so offenbarten sich Möglichkeiten
für wiederum ganz andere Konstruktionen. Diesen folgte die
Entwicklung einfacher wasserbetriebener Maschinen, Mühlen,
Sägemühlen, Webstühle und anderer simpler mechanischer Erfindungen;
gefolgt von der Entdeckung der Heißwasserenergie und der ersten
dampfbetriebenen Maschinerien, der Ära der industriellen Revolution.
Wasser war und ist
im Wortsinne, die treibende Kraft der menschlichen Entwicklung.
Heutzutage, mit den
Möglichkeiten anderer industriellen Quellen, sind viele dieser
ersten Erfindungen in Vergessenheit geraten, gelten nicht länger als
die erfinderischen und innovativen Wunder, die sie einst waren.
Das REMEE Projekt
wurde entwickelt und wird durchgeführt um "das mediterrane
Wassererbe zusammen wiederzuentdecken". Dieser Rahmen gab uns, den
'Freunden Gökova-Akyaka's' den Antrieb die Fachkenntnis und
Leidenschaft für Wasser und wasserbezogene Konstruktionen zweier
enthusiastischer Spezialisten dieser Themen, Mehmet Bildirici und
Bahar Suseven, zu vereinen- deren gesammelte Forschungsergebnisse
von Thomas Schmitz und seinen Computerfachkenntnissen, digitalisiert
und optimiert wurden.
Die resultierende
Ausstellung schickt uns auf eine Reise von den Anfängen der
wichtigsten Wasserkonstruktionen bis hin zu neohistorischen
wasserbezogenen Techniken. Sie gibt uns hiermit die Gelegenheit das
"Wassererbe der Türkei wiederzuentdecken" und verbindet unser Heute
mit einer wertvollen Vergangenheit, die nicht in Vergessenheit
geraten sollte.
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Fotos von der Eröffnung





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