Wer sind
wir und was wir tun:
Besucher
in Akyaka fragen sich oft was mit den vielen Hunden auf der Straße oder am
Strand im Winter geschieht, und wer gewährleistet, daß sich eine Anzahl
von Einwohnern (das sind WIR!) um den Wohlstand der Tiere kümmert, nachdem
die Restaurants schließen und die Kälte unf Feuchtigkeit des Winters
beginnt. Wir unterstützen das „Neuter & Release“ (Kastrieren & Freilassen)
Programm, ins Leben gerufen von dem Verein der Tierfreunde von Fethiye (im
Weiteren FHDD) , das nicht nur mehrere europäische Tiervereine
unterstützen, sondern das zunehmend auch in der Türkei Anerkennung findet.
Die Bedeutung des neuen Tierschutz-Gesetzes (Gesetz Nr. 5199), das gerade
durch das Parlament verabschiedet wurde, wird nun, wenn auch langsam,
überall im Land realisiert.
Streunende Hunde und Katzen sind ein Problem in der Türkei, speziell in
den Urlaubszentren und so auch in Akyaka. An solchen Orten, wo im Sommer
viele Besucher kommen und alle Pensionen und Restaurants geöffnet sind,
„entledigt“ man sich gerne ungewollter Tiere.
Einige
Besucher aus den großen Städten denken, daß hier die Hunde leicht Futter
finden können und am Ende des Familienurlaubs gibt es dann für diese
Haustiere keine Rückfahrt mehr…
Zu anderen Zeiten im Jahre bringen Einwohner der umliegenden Ortschaften
manchmal ein halbes Duzend oder mehr Hunde und lassen diese hier einfach
frei – diese Tiere streunen dann und „spielen“ mit den Hühnern im Dorf. In
früheren Jahren ist die Gemeindeverwaltung dem Problem mit der
traditionellen Methode des Giftstreuens begegnet. Vergiftung ist heute
nicht nur gegen das Gesetz, sondern auch eine grausame Methode.
Eine
andere häüfig angewandte Methode ist, die Tiere einzufangen und an einer
weit entfernten Stelle wieder auszusetzen. Einzelne verärgerte Nachbarn
haben auch Hunde genommen und, wie in einem Fall bekannte wurde, 18 km
entfernt in einem anderen Ort wieder freigelassen. Zum Glück gab es in
diesem Fall ein gutes Ende – der Hund fand seinen Weg in 3 Tagen wieder
zurück (wir wissen nicht wie!) und wurde dann von uns in Obhut genommen,
bis wir einen neuen Besitzer fanden.
All dies verursacht Ärger und Widerstand bei unseren Tierfreunden.
Ausländische Touristen sind außerdem häufig schockiert wenn sie solche
Ereignisse miterleben oder erfahren.
Vor
kurzem besuchte uns die FHDD für 2-3 Tage (meist zweimal jährlich) und
unsere kleine Gruppe von lokalen Tierfreunden sammelte die Hunde früh
morgens ein und brachte sie zu der mobilen Klinik, die neben Rathaus
parkte. Dort wurden die Tiere sterilisiert, gegen Tollwut geimpft,
entwurmt und am Schluß mit einem Ohrclip gekennzeichnet für unsere
Datenbank, die wir seit 2001 aktuell halten. Diese Maßnahmen werden von
der Gemeindeverwaltung unterstützt und haben auch die Einstellung der
Einwohner und vor allem deren Kinder verändert, die vorher streunenden
Hunden gegenüber oft sehr ängstlich waren.

Während dieser umfangreichen medizinischen Behandlung gehen die
Schulkinder vorbei und sind fasziniert vom Anblick der auf einem Teppich
liegenden „schlafenden Hunde“ und der auf ihre Operation wartenden
angebundenen Hunde. Sie beobachten die Helfer, die sich um die aus der
Narkose erwachten vierbeinigen Patienten kümmern. Es gibt einige Kinder,
die mithelfen und so aus erster Hand lernen, daß „Neuter & Release“
weitaus besser ist als vergiften! Manchmal haben wir auch einen so
direkten Erfolg, daß ein Einwohner einen Straßenhund „adoptiert“ und es
gibt mittlerweile schon einige Hundehütten neben den Häusern an der
Strasse, die den Tieren Schutz vor der Sonne im Sommer und dem Regen im
Winter geben. Die Bevölkerung ist nun in den Wintermonaten viel mehr
bereit, die Hunde zu füttern und hat gelernt, die Tiere nicht mehr als
Bedrohung zu sehen. In den Sommermonaten führen die Straßenhunde ein
bequemes Leben, da die ausländischen Touristen ihre besten Freunde sind,
sie gut behandeln und mit Leckerbissen verwöhnen. Manchmal kann man sogar
beobachten, daß ein Hund und ein Tourist auf einer Liege am Strand liegen!
Leider
befürchten einige der Veterinäre im Umkreis, daß die mobile Klinik ihnen
die Arbeit und den Verdienst wegnähme, die ihnen zustehen und sie gingen
soweit, die FHDD an einem erneuten Besuch zu hindern. Dies hat uns einen
enormen Rückschlag versetzt, da einige Anwohner für einen Hund oder eine
Katze, die in ihrer Nähe leben, nun einen hohen Preis für eine
Sterilisation zahlen müssen. Glücklicherweise gibt es aber immer noch
einige Veterinäre, die Operationen für Straßentiere zu stark vergünstigten
Preisen durchführen. Dafür haben wir spezielle Verträge ausgehandelt und
kümmern uns auch selber um den Transport und die Nachsorge.
Im
letzten Jahr erhielten wir von unserem Bürgermeister die Erlaubnis einen
Secondhandstand auf dem Wochenmarkt einzurichten und obgleich dies ein
völlig neues Konzept in ländlichen Gegenden ist – es ist nicht die Norm,
überflüssig viel zum Anziehen zu haben – haben ein großes Interesse
geweckt und vor Allem ausländische Anwohner spenden sehr freigebig Waren
an uns. Natürlich ist der Stand auch ein sehr schöner Treffpunkt, um mit
den Leuten über unsere Arbeit zu sprechen. Wir freuen uns auch über jede
Spende in Form von Hundefutter oder Medikamenten. Aus den Erträgen unseres
Wochenmarktstandes finanzieren wir zusätzliches Futter für den Winter,
Vitaminepräparate, Wurmtabletten und eventuelle Rechnungen beim Veterinär
im Falle eines Unfalls. Aber unsere Hauptausgabe ist für Benzin, denn dies
ist in der Türkei weitaus teurer als in Europa! Wir müssen regelmäßig nach
Fethiye (180 km Hin- und Rückfahrt) fahren, um Tiere zu sterilisieren oder
Welpen ein neues Zuhause zu geben (FHDD ist als Tierschutzverein sehr
bekannt und Ortsansässige wissen oft, wo man einen neuen Hundebesitzer
finden kann).
UND WAS
GESCHIEHT IN ZUKUNFT?
Wir
möchten versuchen, unsere Gemeinde davon zu überzeugen, daß Straßen- oder
Strandhunde, die harmlos sind und die jedermann gern hat, besser sind als
ein Tierasyl nach alten Stil, wo Hunde und Hündinnen zusammengepfercht in
einer miserablen Behausung außerhalb des Ortes leben. Tierliebhaber kostet
es eine große Überwindung, dort hineinzuschauen! Was wir bräuchten, wäre
ein organisiertes Zentrum, wo streunende Hunde und Katzen gesammelt
werden, sterilisiert, geimpft, entwurmt und danach wieder auf die Strasse
zurückkehren können, woher sie kamen. Nur aggressive, sehr alte oder
kranke Tiere sollten dort einen bleibenden Unterschlupf finden. Wir
benötigen außerdem von der Gemeinde die Unterstützung durch einen
ortsansässigen Veterinär für notwendige Operationen. Das so gesparte Geld
könnte in Zukunft für Benzin verwenden werde. Solch ein Zentrum mit
Sterilisationsmöglichkeiten ist exakt das, wozu das neue Tierschutzgesetz
ALLE Stadtverwaltungen verpflichtet.
Wir
müssen also wirklich hart arbeiten, um unsere Gemeindeverwaltung zu
überzeugen. Diese beiden Ziele laufen konform mit den Zukunftsplänen des
FHDD. Die Türkei ist ein großes Land, in dem es so viele Städte und
Gemeinden gibt, wo Tierschutz auf der Liste der Prioritäten ganz unten
steht. So wäre es sehr bedeutsam, wenn in Bezirken, in denen lokale
Unterstützung besteht, die FHDD sich auf ihre Pionierarbeit konzentrieren
könnte. Nehmen Sie sich etwas Zeit und schauen Sie auch auf ihre website.
Dort können Sie auch die sehr schöne Zeitung lesen, die monatlich
erscheint.
WOBEI KÖNNEN SIE UNS NUN HELFEN?
Viele Akyaka Touristen kommen Jahr um Jahr wieder und verfolgen die
Schicksale ihrer vierbeinigen Freunde. Einige sogar arrangieren es, ihren
Favoriten mit nach Europa zu nehmen, so daß einige unserer Hunde nun schon
in Deutschland oder Holland leben.
Wir
möchten IHNEN einige unserer überaus liebenswürdigen Straßenhunde
präsentieren, von denen wir wissen, daß irgendwo JEMAND ihr treuer Freund
wird. Lesen Sie ihre Geschichten und wenn Sie sich entscheiden, daß sie
helfen möchten, einen von ihnen glücklich zu machen und ihm ein sicheres
und liebevolles Zuhause zu geben, dann schreiben Sie eine mail an uns. Auf
unseren zum Download angeboten Links erfahren Sie mehr über Verordnungen
betreffend Haustiere in den EU-Ländern und erfahren alles über die
notwendigen Dokumentationen und Injektionen etc. Wenn Sie sich für einen
Hund entschlossen haben, helfen wir Ihnen gern bei den notwendigen
Formalitäten. Es gibt auch einige Zentren in der Türkei, wo man einen
Hundetransport in ein neues Zuhause auf dem europäischen Festland
erledigen lassen kann.
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